Aschermittwoch 2020

a) Neumarkter Nachrichten

Zwei entscheidende Gründe gebe es: zum einen das bereits legendäre Fischbuffet, das die Damen des Ortsverbandes wieder einmal kreierten, und zum anderen die unmittelbar bevorstehende Kommunalwahl. “Selten gab es so eine geballte Ladung an Bewerbern für den Stadtrat, Gemeinderat, Kreistag, das Bürgermeisteramt und für den Landrat”, so leitete Augustin die politischen Reden zum Aschermittwoch ein.

Mut zum spitzen Humor hatten die Freien in Postbauer-Heng. © Helmut Sturm

Kreisvorsitzender Günter Müller stellte die Bewerber für das Bürgermeisteramt aus allen Orten namentlich vor. “Aus 19 Ortsverbänden kandidieren insgesamt 450 Damen und Herren.” Besonders stolz waren die Postbauer-Henger Freien Wähler auf ihren Anteil von 60 Prozent Frauen. O-Ton Augustin: “Wir brauchen keine Quote – unsere Frauen sind super und setzen sich durch Leistung und Mut durch.”

Weiter kritisierte Günter Müller die gebetsmühlenhafte Wiederholung der wirtschaftlichen Kompetenz im Kreis durch den noch amtierenden Landrat. “Sowohl beim Einkommen als auch bei der Steuerkraft liegt der Landkreis weit hinten. Von der Umsetzung der Energiewende oder von Lösungen der Probleme in der Landwirtschaft ganz zu schweigen.”

Ins gleiche Horn stieß Sebastian Schauer, der Kandidat der Freien Wähler für den Chefsessel im Landratsamt. Er möchte für frischen Wind in den Gebäuden des Landratsamtes sorgen. In zahlreichen Versammlungen habe er diesen Wunsch der Bürger gespürt. “Das Soziale kommt im Kreis zu kurz.” Neben der wirtschaftlichen Kompetenz will er sein Augenmerk deutlich auf das soziale Denken und ein daraus re-sultierendes, nachhaltiges Handeln richten. Seiner Meinung nach profitieren zu viele Menschen nicht von der boomenden Wirtschaft. Zu viele Erwachsene können keine Rücklagen bilden und leben von der Hand in den Mund. “Wie sollen diese Menschen für ihr Alter vorsorgen?”

Als wirtschaftlich und sozial bes-tens Ausgebildeter bringe er für eine bessere Entwicklung des Landkrei-ses wichtige Voraussetzungen mit. In der Praxis zeige sich dies als Lei-ter der Jura-Werkstätten der Lebenshilfe und in der Übernahme mehrerer Ehrenämter. Als Landrat möchte er weder oberlehrerhaft vorschreiben, was zu tun ist, noch die Probleme nach unten delegieren. Er möchte gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Lösungen erarbeiten.

So soll das künftige Landratsamt ein Dienstleistungszentrum für Bürger, Unternehmen und Gemeinden werden. Im Ranking der Lebensqualität für Senioren belege der Landkreis einen deutlich hinteren Platz im Land — und dass der Posten des Ener-gieberaters immer noch unbesetzt sei, spreche Bände, so Schauer. Weit hinten dran sei der Landkreis auch bei der Digitalisierung der kommunalen Verwaltungsverfahren.

Der ÖPNV müsse weiterentwickelt werden. “Im Zeitalter des Computers und der Apps dürfen keine Geister-busse mehr durch den Landkreis fahren.” Keinesfalls dürfe das Klinikum in private Hände gehen. Man gebe sonst die Möglichkeiten des Han-delns leichtfertig aus der Hand. Desweiteren müsse die medizinische Versorgung der Menschen in der Fläche verbessert werden.

Der Landkreis habe das Glück, so Schauer, dass eine gute Finanzkraft zur Lösung der Aufgaben vorhanden ist. Jetzt müsse aber in die Zukunft investiert werden, auch mit den Rücklagen. Dazu bedürfe es einer Präsenz im Amt durch den Landrat und einer engen Zusammenarbeit mit der Verwaltung. “Als Landrat möchte ich deshalb die Zukunft gestalten und nicht nur verwalten.”

Zusammen mit der “Boderhölz Blousn” präsentierte sich Ludwig Häring als singender Marktrat. Zum Vergnügen der Gäste nahm er sich eine typische Sitzung des Rates vor, und Dr. Stefanie Huber stellte die Kandidaten Postbauer-Hengs für die Kommunalwahl vor.

Die Jungen Freien Wähler nahmen sich den Landesvorsitzenden Hubert Aiwanger und sein Engagement für die “Wirtschaft” oder die Schaustel-ler in einem kurzen Sketch vor. So sinnierten sie darüber, was denn passiere, wenn Söder mit seinem pflegeleichten Vertreter Hubert doch nach Berlin gehe. “Wer rückt dann auf in die Vakanzen der Freien Wähler auf der Landes- und Ministerebene – Herr Oberbürgermeister?”

HELMUT STURM


b) Neumarkter Tagblatt

Kandidat will Teamplayer sein

Beim Aschermittwoch der UPW-FW in Postbauer-Heng stellte Sebastian Schauer seine Ziele als Landrat vor.
Von Michael Schrafl

POSTBAUER-HENG.Zum 40. Mal hat die UPW-FW Postbauer-Heng zum Politischen Aschermittwoch ins Deutschordensschloss eingeladen. Deren Vorsitzender Kurt Augustin und FW-Kreisvorsitzender Günter Müller konnten ein volles Haus mit viel Politprominenz und Gästen aus allen FW-Ortsverbänden im Landkreis begrüßen. Hauptredner war Landratskandidat Sebastian Schauer.

Hauptredner beim politischen Aschermittwoch der Freien Wähler war Landratskandidat Sebastian Schauer (Mitte). Mit dabei waren auch Kreisvorsitzender Günter Müller (2. von links), OB Thomas Thumann (2. von rechts) und weitere Akteure der Veranstaltung. Foto: Michael Schrafl

Für gute Stimmung sorgte die „Boderhölzl Blousn“ aus Seligenporten. Ludwig Häring sang lustige Gstanzln und die FWler Julia Strobl, Christopher Würz, Matthias Penkala und Kurt Augustin plauderten beim Wirtshausgespräch aus dem politischen Nähkästchen. Kulinarisches Highlight war wieder das schon legendäre Fisch- und Käsebuffet der örtlichen UPW-Frauen.

Schauers Ziele

  • Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeitsstrategie für Landkreis entwickeln; hauptamtliches Sozialraummanagement entwickeln; Lebensqualität für Senioren verbessern.
  • Jugend: Kinder und Jugendliche an politischen Entscheidungen beteiligen und die Bildungsangebote verbessern.

Wie Kreisvorsitzender Günter Müller sagte, bewerben sich bei der Kommunalwahl über 450 Freie Wähler um ein Mandat: sei es als Gemeinderat, Stadtrat, Kreisrat, Bürgermeister oder Landrat. „Sebastian Schauer ist der ideale Landratskandidat.

Er verfügt über all die Qualifikationen, die ein Landrat braucht, der den Landkreis weiter voranbringen will“, erklärte Müller.

Trotz guter wirtschaftlicher Lage des Landkreises müsse alles getan werden, um die Einkommenssituation der Bürger und die Steuerkraft der Kommunen weiter zu verbessern.

Landratskandidat Sebastian Schauer erläuterte seine Ideen und Ziele für den Landkreis. „Sozial denken. Nachhaltig handeln“ ist sein Motto. Schauer ist überzeugt, dass er für das verantwortungsvolle Amt die soziale und betriebswirtschaftliche Qualifikation mitbringe.

Er sieht sich als Teamplayer, der im Dialog mit den Bürgern, zusammen mit seiner „Mannschaft“ im Landratsamt, den Kommunen und der Wirtschaft den Landkreis Neumarkt zielgerichtet und engagiert weiterentwickeln will. Das Landratsamt sieht er als Dienstleistungszentrum.